Unsere Geschichte

Hero ist heute Skandinaviens größter Betreiber von Flüchtlingsunterkünften mit einer Vielzahl von Einrichtungen in Norwegen und Schweden. Zusätzlich bietet Hero Sprachdienstleistungen und Ausbildungszentren für Personen mit Minderheitshintergrund sowohl in Norwegen als auch in Schweden an und betreibt mehrere Kindergärten in Norwegen.

Der Beginn mit chilenischen Flüchtlingen im Jahr 1987

Die Idee eines Aufnahmezentrums begann mit einer Initiative der Gründer Helge Raknes und Ronald Tuft. Sie hörten, dass die Gemeinde Bergen Schwierigkeiten hatte, die vielen chilenischen Flüchtlinge, die nach Bergen kamen, unterzubringen. Wenige Tage später hatte ihre Immobilienfirma Hero Eiendom ein möbliertes Wohnhaus in Ytra Arna gemietet und so die Aufnahme gestartet. Das Gebäude wird auch heute noch von Hero als Gemeinschaftsunterkunft betrieben. Seit dem Beginn im September 1987 haben wir einen langen und interessanten Weg zurückgelegt.

Ahmed Bozgil baut die Organisation auf

Die großen Ankünfte von Flüchtlingen hielten an. Im Jahr 1993 wurde die Dale Gemeinschaftsunterkunft in Sandnes gegründet. Ein junger und ambitionierter Journalist mit kurdischem Hintergrund namens Ahmed Bozgil bekam die Stelle als Heimleiter. In den nächsten Jahren wurde er zu einer Schlüsselfigur bei der Entwicklung von Flüchtlingsunterkünften und von Hero als Organisation.

Im Jahr 1996 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden ernannt und war bis zu seinem Tod im Jahr 2013 eine entscheidende Frontfigur im Unternehmen.

Ahmed selbst kam als politischer Flüchtling 1986 aus der Türkei nach Norwegen und hatte klare Ideen und Visionen, wie die Aufnahme von Flüchtlingen betrieben werden sollte. Mit einem Hintergrund aus Politik, Kommunikation und Journalismus und einer einzigartigen Fähigkeit, Menschen zu motivieren und zu engagieren, gab er Dale eine neue Ausrichtung.

Er kam in den Bereich mit der Ambition, den Bewohnern der Gemeinschaftsunterkunft mehr Verantwortung und Möglichkeiten der Teilhabe zu geben. In Zusammenarbeit mit der Norwegischen Einwanderungsbehörde (UDI) wurde die Mitwirkung der Bewohner in Dale erprobt. Das Konzept ist heute ein wichtiges methodisches Element und eine staatliche Auflage für alle Flüchtlingsunterbringungen.

Ein nationaler Betreiber wird zu Leben erweckt

Nach der Aufnahme von 12.000 Flüchtlingen im Jahr 1994, zum größten Teil Bosnier, erlebte man landesweit im Jahr darauf eine dramatische Reduzierung der Aufnahmekapazitäten. Von den sechs Unterkünften, die Hero in diesen Jahren gründet hatte, bestand nur die Unterkunft in Dale weiter, die einen wichtigen Beitrag in einer geschwächte Organisation leisten konnte.

Die Zahl der ankommenden Asylbewerber erhöhte sich in den nächsten Jahren. Insbesondere waren es viele Kurden aus dem Irak. Die Luftbrücke mit Kosovoflüchtlingen 1999 war eine Herausforderung für die norwegischen Aufnahmekapazitäten. In den Jahren bis 2000 schaffte es Hero, sich in allen Landesteilen mit insgesamt 16 Unterkünften zu etablieren. Damit unternahm Hero einen weiteren Schritt um ein führender Betreiber zu werden. In dieser Zeit errichtete Hero auch mehrere staatlich anerkannte Kindergärten mit einem multikulturellen Profil, um Kindern gute Bedingungen für das Aufwachsen in den Unterkünften zu ermöglichen.

Im Jahr 2000 vollzog sich eine große und wichtige Veränderung der Eigentumsverhältnisse von Hero. Einer der Hauptaktionäre ging in den Ruhestand und verkaufte seine Anteile, die zu diesem Zeitpunkt 50 Prozent des Eigentums ausmachten, an ISS. Ihr Eintritt in Hero eröffnete neue Möglichkeiten der Geschäftsentwicklung, besonders in Bezug auf Finanz- und Verwaltungssysteme, Ausbildung, Vorteile des Großbetriebes und einer professionellen Leitung. Der Betrieb wuchs landesweit bis auf über 300 Angestellte und auf insgesamt 25 Flüchtlingsunterkünfte im Jahr 2003.

Neue Geschäftsbereiche werden gegründet

Im Jahr 2005 wurde Hero Tolk (Dolmetschleistungen) als neuer Geschäftsbereich gegründet, und danach Hero Kompetanse (Qualifizierungsprogramme) im Jahr 2006. Die Etablierung neuer Geschäftsbereiche schuf Engagement und Begeisterung im Unternehmen in Bezug auf die Frage inwieweit man auch in neuen Märkten Erfolg haben wird. Mit Spitzenkompetenz in den Bereichen Minderheitssprache und Integration gelang es auch diese in den neuen Märkten weiterzuentwickeln.

Heros fachliches Engagement auf dem Gebiet der Aufnahme weckte internationales Interesse. Im Jahr 2005 nahm Hero das Angebot an, Norwegen im Netzwerk Enaro (European Network of Asylum Reception Organisations) zu vertreten.

In den Jahren 2008 und 2009 nahm die Ankunft Asylsuchender wieder zu. Hero nahm eine aktive Rolle ein und etablierte 6.000 neue Unterbringungsplätze. Im Laufe des Jahres 2009 entwickelte sich die Organisation sehr schnell und wuchs auf 1.200 Angestellte, 45 Aufnahmen und 16 Abteilungen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.

Das explosive Wachstum führte zu einer umfassenden Ausbildung neuer Angestellter und Führungskräfte. Das Unternehmen investierte stark in HSE-Arbeit (Health, Security and Environment) und führte 2011 einen Kurs in Konfliktmanagement für Angestellte und ein neues und wegweisendes Abweichungssystem ein, um bessere und sichere Arbeitsplätze für die Angestellten zu gewährleisten.

Eine neue Leitung und neue Eigentümer übernehmen

Als Ahmed Bozgil im Jahr 2013 nach einer Zeit der Krankheit starb, war das für Hero ein harter Schlag. Tor Brekke übernahm das Ruder als Geschäftsführer und Konzernchef. Der Bereich Unterbringung wurde mit Fokus auf Qualität, Ressourcen in der Vielfalt und der Mitwirkung der Bewohner weitergeführt. Gleichzeitig rüstete sich Hero für weiteres Wachstum und Internationalisierung in allen Geschäftsbereichen.

Im Jahr 2014 bekam Hero neue Eigentümer. Die Brüder Roger und Kristian Adolfsen kauften den Hauptteil der Aktien von ISS und Ronald Tuft über ihre Firma Hospitality Invest. Der Eigentümerwechsel führte zu einem anhaltenden Wachstum in Norwegen und zur Gründung von Hero Sverige im gleichen Jahr. Die große europäische Flüchtlingskrise 2015 trug wieder zu einer Gründung von vielen tausend neuen Hero-Aufnahmeplätzen in Norwegen und Schweden bei.


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